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Sie sind typisch für Arnis: die blühenden Rosenstöcke, die, alt und knorrig, vor den einstigen Fischerkaten ranken. Arnis, das ist ein hinreißend schönes Örtchen an der Schlei. Hier, an diesem Ostsee-Fjord, spielt mein Roman „Die Liebe braucht ein ganzes Dorf“. Denn seit Jahren verbringe ich genau hier meine Ferien. Für alle Leserinnen, die sich den Roman-Schauplatz im Original anschauen möchten, habe ich meinen liebsten Dorf-Spaziergang bei Outdooractive festgehalten und unten meine Tipps zur Einkehr und zum Übernachten.  

In Arnis spielt der Roman Die Liebe braucht ein ganzes Dorf von Kerstin Rubel, Droemer Knaur Verlag, 2022.

Wer es drauf anlegt, der kann Arnis in einer halben Stunde komplett umrunden. Und zwar zu Fuß. Weniger als 300 Einwohner zählt das maritim geprägte Örtchen, dafür umso mehr Möwen und weiß „betuchte“ Segelboote. Von drei Seiten ist die Landzunge, auf der die Häuser dicht beieinander stehen, mit Wasser umgeben. Viele der schön gepflegten Gärten reichen bis ans Ufer heran. Auf dem kleinen Pfad, der zwischen ihnen hindurchführt, lässt sich wunderbar spazieren, schauen, durchatmen – und immer wieder verweilen.

Natürlich lässt sich Arnis über den Landweg erreichen, aber viel stimmungsvoller ist die Anreise mit der winzigen Fähre, die den ganzen Tag von einem Ufer zum anderen tingelt. Spätestens jetzt, so mitten auf dem Wasser, beginnen für mich die Ferien: „Moin, Arnis, da bin ich wieder!“ Allen Neuankömmlingen verschafft die kurze Fährfahrt zudem einen guten Überblick, denn den Ort prägen nicht nur die vielen liebevoll erhaltenen Fischerhäuser, sondern auch sein lebendiger Segelhafen, der kleine Badestrand, die grünen Rinderweiden im Hinterland und die kleinen Werften, in denen nach wie vor Schiffe gebaut und überholt werden. Genau diesen Mix liebe ich. Und: Ich liebe es, trotz ländlicher Lage, ein wenig Gastronomie direkt vor meiner Urlaubstür zu haben. Arnis schafft auch das. 

Und damit zu meinen Arnis-Tipps: Zu meinen persönlichen Pflichtbesuchen gehört die Schleiperle zur Kaffeezeit, das Fährhaus zur frühen Abendstunde (frische Scholle mit deftigen Bratkartoffeln) und die Strandhalle 54 für den Sundowner im Anschluss – lässig am Stehtisch, direkt am Wasser. Danach lässt sich herrlich ins Arnisser Bett fallen, um, so viel Eigenwerbung muss schon sein, den Roman die „Die Liebe braucht ein ganzes Dorf“ weiterzulesen. Der kleine Ort bietet eine ganze Reihe schöner Unterkünfte, die zumeist bei Traumferienwohnungen zu finden sind. In den letzten Jahren habe ich gerne im Lütt Arnis gewohnt oder bei Christine Fröhlich, die nicht nur in Arnis zwei zauberhafte Apartments vermietet, sondern auch Reetdachkaten im Umland – alle selbst renoviert und im Shabby Chic eingerichtet. Ein bisschen einkaufsbummeln lässt sich in Arnis, man mag es kaum glauben, auch: die Butik, ein kleiner Concept-Store, und Der Arnisser, ein Einrichtungsladen mit Café, liegen, wie praktisch, direkt nebeneinander. 

Bildnachweis: Unsplash (Aaron Burden), Kerstin Rubel